Die GSIÖ ist ein Gründungsmitglied der Weltorganisation für die Ausbildung in ASI. Die Wurzeln des International Council for Education in Ayres Sensory Integration (ICE-ASI) liegen im Sensory Integration Global Network (SIGN), das Anfang der 2000er Jahre als erste internationale Zusammenarbeit von ASI-Vertreter:innen gegründet wurde.

 

 

SIGN

 

SIGN entstand aus der Erkenntnis, dass in vielen Ländern unter dem Namen "Sensorische Integration" Dinge verkauft werden, die nichts mit Ayres' Prinzipien zu tun haben, wie ein Massagebett mit Musik und bunten Lichtern. Elisabeth Söchting war eine Mitinitiatorin von SIGN, weil hierzulande Pädagoginnen als SI-Instruktorinnen boomten, die eine sehr simplifizierte Sicht der Dinge verbreiteten und ihren Teilnehmer:innen suggerierten, sie könnten auch als Pädagog:innen therapeutisch arbeiten.

 

SIGN war ein internationales Netzwerk, das zum Ziel hatte, auf einer Webseite objektive Informationen zu Ayres Sensorischer Integration zu verbreiten. Heather Miller Kuhaneck stellte mit einem Team von Studierenden laufend neue kommentierte Fachartikel zur Verfügung. 

Jährliche SIGN-Treffen auf den R2Ks boten Interessierten eine Plattform, um sich zu treffen, Ressourcen auszutauschen, Ansätze zu vergleichen und die wesentlichen Merkmale der Ausbildung zu identifizieren, die in allen Kontexten geschützt werden sollten. Es förderte internationale Partnerschaften und legte den Grundstein für einen Zusammenschluss mit mehr ausbildungsspezifischem Fokus.

 

 

ICESI

Auf der SI Forschungskonferenz in Los Angeles, R2K, im Jahr 2008 formte sich unter der Leadership von Susanne Smith Roley, die zu dieser Zeit Programmkoordinatorin an der USC für die internationalen SI-Kurse des USC/WPS Programms war, der informelle Zusammenschluss ICESI (International Collaboration for Education in SI). Die GSIÖ war auch hier unter den Gründungsmitgliedern. Insgesamt waren 8 Organisationen an diesem losen Zusammenschluss beteiligt, dem es v.a. um SI-Ausbildungsstandards und Durchlässigkeit der SI-Ausbildungen ging. Sensorische Integration nach Ayres wurde weltweit auf unterschiedliche Weise gelehrt und ohne Dialog und Zusammenarbeit bestand die Gefahr, dass die Arbeit von Dr. A. Jean Ayres verwässert oder missverstanden wurde.

 

 

ICE-ASI

Auf dem ersten ISIC (International SI Congress) 2018 in Kapstadt gründeten die 8 ICESI Mitgliedsorganisationen eine formale internationale Organisation, ICE-ASI (International Council for Education in Ayres Sensory Integration). Inzwischen war ja der Begriff "Ayres Sensory Integration (ASI)" von Dr. Ayres' Familie geschützt worden. Die Gründung einer stärkeren, formalen internationalen Organisation war die Reaktion auf verstärkte  internationale Nachfrage nach ASI-Ausbildungen und nach Leitlinien und mehr Verbindlichkeit. Die Organisation wurde zunächst in Portugal angesiedelt, scheiterte dort aber an den strengen EU-Finanzrichtlinien. Erst im Jahr 2022 gelang die Gründung und finanzielle Etablierung in Großbritannien. ICE-ASI ist offiziell eine internationale non-profit Organisation mit definierten Strukturen für Mitgliedschaft, Leitung und Rechenschaftspflicht. ICE-ASI als nachhaltiger und transparenter Rahmen konzipiert, mit dem Zweck, die Integrität von Ayres Lebenswerk zu schützen und gleichzeitig die Vielfalt in der Programmgestaltung zu respektieren. 

 

 

Seitdem hat sich ICE-ASI zu einer anerkannten Organisation mit knapp 20 Mitgliedsorganisationen aus allen Teilen der Welt  entwickelt, die für folgende Aufgaben zuständig ist:

  • Festlegung von globalen Mindeststandards für die ASI-Ausbildung.
  • Unterstützung der Entwicklung von Programmen in Ländern, in denen die ASI-Ausbildung noch in den Kinderschuhen steckt.
  • Förderung der internationalen Zusammenarbeit, der gegenseitigen Unterstützung und des Austauschs von Ressourcen.
  • Bereitstellung eines Rahmens für die gegenseitige Anerkennung von Ausbildungen, damit Therapeut:innen international mit Zuversicht praktizieren können.

 

Executive Committee (EXCO) von ICE-ASI - ein wirklich internationales Team!
Executive Committee (EXCO) von ICE-ASI - ein wirklich internationales Team!

 

Eine globale Mission

ICE-ASI wurde gegründet, um die Transparenz, Konsistenz und Zusammenarbeit in der ASI-Ausbildung zu stärken. Die Mission von ICE-ASI ist es,  Ayres' ursprünglicher Theorie und Praxis treu zu bleiben und sicherzustellen, dass die Ausbildungsprogramme den aktuellen Forschungsstand und bewährte Praktiken miteinbeziehen.

 

Jedes Land hat seine eigenen beruflichen Rahmenbedingungen, Vorschriften und Versorgungssysteme. Aus diesem Grund kann es keinen einheitlichen Weg geben, der für alle Bedingungen passt. ICE-ASI legt daher globale Mindeststandards fest, die als Mindestanforderung dienen – als unverzichtbare Grundlage, die  Methodentreue und Integrität garantiert. Über diese Mindestanforderung hinaus steht es Ländern und Organisationen frei, ihre eigenen, höheren Standards zu entwickeln und Programme zu gestalten, die den nationalen Anforderungen entsprechen und die lokalen beruflichen und kulturellen Bedürfnisse widerspiegeln. Dieses Modell unterstützt sowohl globale Konsistenz als auch lokale Anpassungsfähigkeit.

 

Vergleiche, welches Land oder Programm „mehr” oder „weniger” bietet, sind vor diesem Hintergrund sinnlos. Die von ICE-ASI festgelegten Mindeststandards definieren die Basis – was enthalten sein muss, um die Treue zur Ayres Sensorischer Integration zu gewährleisten. Sie sind nicht als Ideal oder optimale Standards konzipiert. Der Zweck der Mindeststandards von ICE-ASI ist die Wahrung der Treue bei gleichzeitiger Förderung von Vielfalt, Integrität und Anpassungsfähigkeit in internationalen Kontexten. Durch die Konzentration auf Genauigkeit und Anpassungsfähigkeit stellt ICE-ASI sicher, dass die Therapeut:innen, die - egal bei welcher Mitgliedsorganisation - an einer SI-Ausbildung nach Mindeststandards teilnehmen, eine authentische, fundierte und für ihre Gemeinschaft relevante Ausbildung in ASI erhalten.

 

 

Wofür steht ICE-ASI 

  • Globales Netzwerk: Vernetzung von SI-Organisationen und Therapeut:innen, die mit ASI arbeiten weltweit, Schaffung von Möglichkeiten für Dialog, Zusammenarbeit und gegenseitige Anerkennung von Ausbildungen.
  • Fokus auf Methodentreue (Fidelity): Schutz der Authentizität durch Abstimmung mit dem ASI-Fidelity Measure, damit sichergestellt ist, dass alle Ausbildungen die Integrität der Praxis wahren.
  • Gemeinschaft: Aufbau internationaler gegenseitiger Unterstützung, Wissensaustausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
  • Entwicklung und Wachstum: Unterstützung von Ländern, in denen die ASI-Ausbildung noch in den Kinderschuhen steckt, durch die Anleitung erfahrener Mitglieder, um strenge und lokal relevante Programme aufzubauen.

 

Zusammenfassung

ICE-ASI baut seine Rolle als internationaler Rat für die ASI-Ausbildung weiter aus. Der Schwerpunkt liegt nicht auf Vergleich oder Wettbewerb, sondern auf Einheit, Anleitung und Methodentreue.

 

Durch die Aufrechterhaltung des Modells der Unter- und Obergrenzen – einer gemeinsamen Grundlage für alle, mit der Freiheit für jedes Land, ein Zertifikatsprogramm zu entwickeln, das über dem Mindeststandard von ICE-ASI liegt – stellt ICE-ASI sicher, dass Therapeut:innen weltweit eine ASI-Ausbildung erhalten, die dem ursprünglichen Werk von Ayres entspricht und auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Gemeinschaften eingeht.

 

 

Besuche die Webseite von ICE-ASI! (Das Bild unten ist verlinkt!)

 

Wusstest du,

 

  • dass du als GSIÖ-Mitglied automatisch ICE-ASI Mitglied bist, weil die GSIÖ ein Vollmitglied von ICE-ASI ist? Das ist z.B. für den Zugriff auf die umfassende Forschungsdatenbank von Interesse oder für die ISIC Kongresse!

 

  • dass GSIÖ-Präsidentin Elisabeth Söchting seit Anfang 2025 auch Präsidentin von ICE-ASI ist? Die GSIÖ ist also voll in die Entwicklung und Aktivitäten von ICE-ASI involviert!